Utas Jaywalkers Armani (Travis)

 

 

Es begann im Februar 2013, als Travis unvermittelt seinen ersten Anfall hatte.

An diesen kann ich mich noch am genauesten erinnern, es war wie in einem Alptraum. Er kam nachts um 2:00 Uhr an mein Bett und bevor ich reagieren konnte lag er schon neben mir  zappelte, zitterte und jaulte, was mir heute noch in den Ohren klingt. Hilflos im Arm haltend hatte ich Angst er stirbt.  Nach endlosen 3-5 Minuten wurde er ruhiger und kam langsam wieder zu sich. Wackelig und etwas verstört ging er danach in den Garten und brauchte einige Zeit bis

er sich wieder orientieren konnte.  An Schlaf war nicht mehr zu denken.

 

Es folgten Blut- und Organuntersuchungen, sowie ein Herz-Ultraschall und eine Langzeit-EKG.  Diagnose: schwere Herzrhythmusstörungen: Sick-Sinus-Syndrom mit paroxysmale supraventikuläre Tachykardie. (Der ventrikulären paroxysmalen Tachykardie liegt in der Regel eine organische Herzerkrankung zugrunde. Die supraventrikuläre Form entsteht häufig durch angeborene elektrische Leitungsstörungen bzw. durch eine genetische Prädisposition) und evtl. Epilepsie.

Nach mehreren Kontroll-EKG’s war das Herz mittels Tabletten gut eingestellt.

Es folgten weitere Schwere- und Serienanfälle die wieder neurologische Tests und Untersuchungen nach sich zogen. Es gelang einen Anfall auf EKG und Video aufzuzeichnen.

Der Anfall ging nicht vom Herz aus, zusätzliche Diagnose: idiopathische Epilepsie

Das Einstellen mittels Luminal verlief etwas schwieriger, da die Herztabletten berücksichtigt werden mussten. Nach kurzer Pause ging es leider weiter, zwar etwas abgeschwächt, aber teilweise häufiger, (am 21.07.14 waren es 6 Anfälle an einem Tag) seither muss Travis ein zweites Epi Medikament nehmen. Die Anfälle sind nach kurzer Pause leider wieder gestiegen, am 23.10.14 waren es allein 7 Stück, so das er noch ein drittes Medikament braucht. Wir mussten noch einige Medikamente austauschen was nicht so leicht ist, denn man muss die alten erst langsam Ausschleichen.

 

Unser Leben hat sich mit dieser Krankheit stark verändert, vor allem Nachts wo fast alle Anfälle waren.  Man schreckt bei jedem Geräusch hoch und ist hellwach. Doch das schlimmste ist die Ungewissheit, denn es kann jederzeit ein neuer Anfall kommen, und diese Angst  kann einem keiner nehmen.

 

Durch Travis Krankheit sind wir mit vielen Hundebesitzern mit Epilepsie in Erfahrungsaustausch gekommen und mussten feststellen,  dass bei vielen „Züchtern“, sobald das Wort „EPI“ fällt, sie nichts davon hören und schon gar nichts wissen wollen. Leider wird trotz des Wissen von Epilepsie oft in der engsten Verwandtschaft weitergezüchtet. Aus diesem Grund brach auch unsere Züchterin den Kontakt mit uns ab, als wir Travis Krankheiten öffentlich machten.

 

Solange Züchter in geschlossenen und geheimen Gruppen über Krankheiten diskutieren wird sich wohl nichts ändern, denn eines sollte uns die Geschichte gelehrt haben, aus solchen Verbindungen ist noch nie etwas Positives herausgekommen. Oft werden diese Foren auch nur benutzt um sich als Opfer darzustellen. Nur wenn Krankheiten nicht verheimlicht werden sondern Öffentlich damit umgegangen wird kann es eine gesunde Zucht geben

 

Wir hatten bis zum Schluss eine herrliche Zeit mit unserem Travis, die wir um nichts auf der Welt vermissen möchten, auch wenn es schwere Zeiten darunter gab. Er hat uns soviel zurückgegebenen, deshalb schmerzt es umso mehr.

 

 

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